Expertenmeinung von Ergo- und Physiotherapeuten

Bewegungs- & Wahrnehmungslandschaften multifunktional gestalten

Durch die Zunahme von Integrations- und Inklusionsklassen entsteht in den Schulen auch ein steigender Bedarf an Therapieräumen. Damit Ergo- und Physiotherapeuten vielfältig und fachgerecht arbeiten können, sollten bei der Raumgestaltung einige Punkte beachtet werden:

  • Der Raum sollte multifunktional sein und einen Wechsel von reizarmen, entspannten Situationen und Momenten motorischer Aktion zulassen.
  • Der Raum sollte die Möglichkeit bieten, verschiedene Ebenen (unten, oben, diagonal, Tiefe und Breite) zu erleben.


Zur abwechslungsreichen, zielspezifischen Raumumgestaltung und für individuelle Therapien bietet sich eine größere gezielte Auswahl an Materialien an:

  • Gegenüberliegende Sprossenwände ermöglichen den Bau von Straßen, Seilbahnen oder Rutschanlagen und das Anbringen von Balancierbändern.
  • Mit Matten lassen sich Bewegungslandschaften bauen. Die Kinder können in die Höhe klettern und in die Tiefe springen.
  • Am Balkensystem lassen sich Schaukelmodule einhängen.
  • Therapieliege für die klassische Physiotherapie, für Lagerungen und Massagen.
  • Verschiedene Stühle, Hocker und andere Sitzelemente, um den Kindern individuell angepasste Sitzpositionen auch außerhalb des Rollstuhles zu ermöglichen, denn: Nur ein gut sitzendes Kind ist aufnahmefähig und kann aufmerksam lernen.
  • Ein abschließbarer Schrank, in dem Therapiematerialien und Spiele verwahrt werden können, sorgt für eine reizarme Umgebung.
  • Ein Tisch, der leicht und stufenlos höhen- und neigungsverstellbar ist, für gezieltes feinmotorisches Üben.


Wir wünschen uns, dass dieses Raumkonzept mit Freude von allen Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen gleichermaßen genutzt werden kann.

Sabine Menger und Claudia Wutke
Physiotherapeutinnen an der Schule am Hofgarten in Coburg, Förderzentrum mit Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung